Ich komme ursprünglich aus dem betriebswirtschaftlichen Bereich, genauer gesagt aus der Medienbranche. Ich habe mich mit IT-Projektmanagement beschäftigt, aber auch mit Marketing, Kundenbindung und Service.
Eindeutig der Service. Meine Überzeugung war schon immer: Nur guter Kundenservice sorgt für eine langfristige Kundenbindung.
Ein längeres Projekt führte mich für knapp drei Jahre in die Niederlande – wo ein Stück meines Herzens geblieben ist. Ich habe die Sprache erlernt und irgendwann auch angefangen, mich wie die Einheimischen zu verhalten. Nach der Rückkehr nach Deutschland brauchte ich dann tatsächlich eine gewisse Eingewöhnungsphase.
Das war ein Weg mit etlichen Schritten. In dem Verlag war ich zuletzt in leitender Funktion und habe mich zunächst als Berater mit Fokus auf Vertriebs- und Kundenserviceprozesse selbstständig gemacht. Das war spannend. Aber mir wurde klar: Da geht noch mehr.
Schon mit 17 habe ich meine erste selbstfinanzierte Reise nach Großbritannien unternommen. Ein Jahr später reiste ich – sehr zum Schrecken meiner Mutter – kurzerhand nach China. In dem Arbeiterumfeld meines Heimatdorfs waren Flugreisen damals noch selten.
China war 1993 noch ein sehr verschlossenes Land, alles war für mich neu und fremd. Diese Reise hat mich geprägt. Und nicht nur, weil es meine erste Fernreise war. Ich habe vor allem an mir selbst bemerkt, wie viel ein Perspektivwechsel bewirken kann.
Generell bin ich gerne mit Menschen zusammen. Über ein Seminar der städtischen Tourismusgesellschaft bin ich später zur Zertifizierung als Gästeführer in Frankfurt am Main gekommen. Ich habe mich intensiv mit Geschichte, Architektur und Kunst beschäftigt, Prüfungen abgelegt – und schnell gemerkt: Das ist mein Element.
Genau. Es folgte die europäische Qualifizierung nach DIN EN 15565 – mit mehr als 600 Stunden Fortbildungen und weiteren Prüfungen. Der nächste - für mich sehr logische - Schritt war die Arbeit als Studienreiseleiter. Durch meine Verbundenheit zu den Niederlanden und weil ich die Sprache spreche sind es gerade Reisen dorthin, die mir besonders viel Spaß machen.
Schrecklich! 2020 saß ich plötzlich zuhause, anstatt mit Gruppen unterwegs zu sein. Die Zeit habe ich dann genutzt, um mein Wissen im Reiserecht und in der Touristik im Fernstudium zu vertiefen und mich intensiv mit der Planung der technischen und organisatorischen Grundstruktur von Unternehmen zu beschäftigen. Denn mir war irgendwann klar geworden: Ich will ein eigenes Reisebüro.
Im Februar 2021 habe ich SIGHTLIVING gegründet. Meine Idee dahinter: Andere Menschen so zu beraten, wie ich selbst gerne beraten werden möchte – ehrlich, unabhängig, mit profundem Wissen und mit Fingerspitzengefühl.
Ich wollte einen Namen, der mehr rüberbringt. Denn Reisen ist für mich kein Produkt, das man kauft – es ist ein Erlebnis, das ein Gefühl hinterlässt.
„Sight“ steht für die Neugier auf neue Orte, „Living“ für das bewusste Erleben. Daraus ist das Kunstwort „SIGHTLIVING“ entstanden. Ich war total überrascht, dass die Domain noch frei war – heute fast ein kleines Wunder.
Ursprünglich habe ich das Unternehmen als GbR mit einem Partner gegründet. Inzwischen führe ich es allein. Aber die Idee bleibt: Es geht mir nicht um einen möglichst schnellen Geschäftsabschluss, sondern um Erlebnisse, die im Gedächtnis bleiben.
Sehr viel – auch wenn man sich oft nicht vor Ort im Reisebüro gegenübersitzt. Viele meiner Kunden kommen über Empfehlungen, und sie sind im ganzen Bundesgebiet zu Hause. Ich berate dann telefonisch oder per Videocall – das klappt wunderbar.
Bei reiner Online-Buchung kann ich im Vorfeld nichts kontrollieren. Ein falsch geschriebener Name oder ein unpassender Flug können teuer werden. Wer über mich bucht, bekommt meine Kontrolle, mein ehrliches Feedback und meine Empfehlungen. Ich traue mich auch, von etwas abzuraten, wenn ich denke, dass es nicht richtig passt.
Ich habe mich bewusst nicht an einen einzelnen Veranstalter gebunden und muss keine Vertriebsvorgaben erfüllen. Deshalb habe icheigene Agenturverträge mit vielen großen, aber auch mit spezialisierten Veranstaltern. So kann ich das wirklich passende Angebot finden – egal ob kleines oder großes Budget. Jeder Kunde hat Anspruch auf gute Beratung und Service. Ich traue mich auch mal zu sagen: „Das würde ich so nicht machen“, begründe dies – und schlage bessere Alternativen vor.
Wenn Kundinnen und Kunden denken: „Ach, ist das schön!“ – und mit wertvollen Erinnerungen zurückkommen. Deshalb auch unser Untertitel: „Die Erinnerungenmacher“. Ich freue mich sehr über meine Stammkundschaft – da sind echte Vertrauensverhältnisse gewachsen.
Viele zufriedene Kunden schicken Grüße oder Fotos per WhatsApp oder E-Mail. Oder sie antworten später auf meine „Willkommen-zurück“-Nachricht. Und wenn dann noch eine Fünf-Sterne-Bewertung kommt – das ist das schönste Kompliment.
Ich versuche, aus jedem Budget das Beste zu machen. Ohne Tricks oder künstlich rabattierte Angebote. Es geht um Respekt und darum, die Arbeit eines unabhängigen Reisebüros wertzuschätzen.
Das denken viele – und ich verstehe es. Auf Fotos und in den sozialen Medien sehen meine Reisen traumhaft aus: Sonnenuntergänge am Meer, spannende Städte, schöne Hotels. Aber berufliches Reisen ist eben kein Urlaub. Vor allem bei Inforeisen ist der Zeitplan straff: mehrere Orte, überall Hotels besichtigen, viele Gespräche in kurzer Zeit. Das ist enorm lehrreich, aber keine Erholung. Diese Reisen sind Fortbildung, ich reise für andere, nicht für mich. Den Moment des Genießens erlebe ich eher privat – oder wenn Kunden mir begeistert von einem Reisetipp berichten.
Da bin ich von kurz nach dem Aufwachen bis kurz vorm Zubettgehen durchgehend im Einsatz – verantwortlich für die Gruppe, Inhalte, Reservierungen, Transfers. Ich bin der Dienstleister vor Ort.
Definitiv. Ich habe Kreuzfahrtschiffe für mich neu entdeckt. Eine entspannte Art zu Reisen, die mich zugleich zu spannenden Zielen bringt. Und durch die heute gute und schnelle Internetverbindung auf den Schiffen kann ich auch problemlos arbeiten, wenn es erforderlich ist. Nicht zuletzt durch das Spa an Bord bekomme ich den Kopf frei und kann wieder Energie tanken.
Ich wünsche mir, dass die Zusammenarbeit mit meinen Kundinnen und Kunden so wertschätzend bleibt wie bisher. Dass immer mehr Reisende erkennen, welchen Mehrwert persönliche Beratung bietet. Viele der Angebote, auf die ich Zugriff habe, erscheinen nicht auf Vergleichsportalen. Ich bringe Ideen und Alternativen ins Spiel, auf die man allein kaum kommt. Und wenn ich sagen kann: „Ihr hattet doch mal gesagt … und das hier könnte passen“ – dann ist das Beratung im besten Sinne.
Ich möchte weiterhin beides leben: die Arbeit im Reisebüro – und draußen als Gästeführer oder Studienreiseleiter. Ich leite zum Beispiel Museumsreisen für STEWA Touristik oder begleite Gruppen in Frankfurt und im Freilichtmuseum Hessenpark. Ich hoffe, diese Kombination weiterführen zu können. SIGHTLIVING soll weiter wachsen – einige Ideen sind noch Zukunftsmusik, aber sie werden kommen.
Gesund und fit bleiben – das ist das Wichtigste. So lange wie möglich nach meinen Maßstäben arbeiten. Und sollte ich doch mal ausfallen – für kompetente Vertretung ist bereits gesorgt.